Unsere Position zur Atomenergie - Abstimmungsergebnis der DiEM25 Mitglieder

DiEM25 Mitglieder haben zu diesem Thema einen gemeinsamen Beschluss gefasst. Werde Mitglied, um das nächste Mal stimmberechtigt zu sein!

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Unsere Position zur Atomenergie

Ja

24.97%

Nein

75.03%

Die fortschreitende Klimakatastrophe macht sich immer mehr bemerkbar, da der Menschheit ihr "Kohlenstoffbudget" um unter 1,5°C zu bleiben ausgeht. Die Europäische Kommission hat im Rahmen ihrer "Klimaverpflichtungen" die Atomenergie und das Erdgas als ausreichend nachhaltige Energiequellen eingestuft, um sie in die EU-Taxonomie aufzunehmen - und so in den kommenden Jahrzehnten weitere Investitionen in diese Technologien zu lenken.

Dieser All Member Vote (AMV) soll die Haltung der Bewegung in Bezug auf die Atomenergie definieren und klären, ob sie tatsächlich grün ist, wie die Befürworter argumentieren, oder ob sie grün angemalt ist, wie die Kritiker betonen.

In der Feedback-Phase vor dieser AMV haben die Mitglieder folgende Punkte hervorgehoben, die dafür sprechen, dass die Atomenergie grün ist:

  • Die Atomenergie wird auf absehbare Zeit benötigt, da sie eine kohlenstoffarme Energieerzeugung ermöglicht und als stabile Stromquelle zur Stabilisierung der Stromnetze dient

  • Zukünftige technologische Fortschritte in der Atomenergie werden theoretisch zu geringeren Unfallraten führen und weniger schädlich für die Umwelt sein

  • Die Atomenergie liefert rund 25 % der Elektrizität in der Europäischen Union

  • Die Atomenergie benötigt im Vergleich zu den erneuerbaren Energien weniger Platz pro Einheit der Stromerzeugung

  • Atomkraftwerke haben im Vergleich zu Erneuerbaren Energien eine längere Lebensdauer

  • Bestehende Kernkraftwerke könnten als Übergangsregelung am Netz bleiben.


Andere Mitglieder sprachen sich aus folgenden Gründen gegen die Einstufung der Atomenergie als umweltfreundlich aus:

  • Die Fortschritte bei den Erneuerbaren Energien ermöglichen die Erzeugung von kohlenstoffarmem Strom ohne die mit der Atomenergie verbundenen Risiken

  • Die der Atomenergie eigenen Risiken können nicht beseitigt werden (erhebliche Katastrophen; Abfälle, die über Tausende von Jahren radioaktiv bleiben; Abzweigung für militärische Zwecke, d.h. in eine oligopolistische Industrie, wodurch ein umfassender staatlicher Sicherheitsapparat weiter gefestigt wird)

  • Theoretische Fortschritte im Bereich der Atomenergie sowie neue Prototypen von Anlagen der nächsten Generation sind noch nicht in großem Maßstab erprobt, und werden in der verbleibenden Zeit, die uns zur Abwendung einer Klimakatastrophe zur Verfügung steht, nicht fertiggestellt sein - der Bau von Kernkraftwerken dauert etwa 10 Jahre und die Stilllegung Jahrzehnte

  • Auftretende Probleme bei den erneuerbaren Energien sind überwindbar

  • Atomenergie ist teurer - beim Bau als auch beim Betrieb und der Stilllegung

  • Solar-, Wasser- und Windenergie erzeugen rund 29 % des Stroms in der EU.

  • Kernkraftwerke müssen oft in Küstennähe oder in Küstengebieten errichtet werden, welche aufgrund des steigenden Meeresspiegels und der zunehmenden Sturzfluten infolge des Klimawandels stärker gefährdet sind

  • Erneuerbare Energien bieten im Vergleich zur Atomkraft weitaus mehr Möglichkeiten zur Beschaffung von Arbeitsplätzen

  • Der Uranabbau und die Errichtung von Abfalldeponien haben indigenen Völkern und unterprivilegierten Gemeinschaften erheblichen Schaden zugefügt. Uran wird in Europa derzeit nicht in großem Umfang abgebaut und man wäre auf externe Lieferungen (vor allem aus dem Globalen Süden) angewiesen

  • Sollte Atomenergie als nachhaltig eingestuft werden, würde das eine Umleitung der notwendigen Investitionen für Erneuerbare Energien zur Folge haben

 

Die Mitglieder werden daher gebeten, die Vor- und Nachteile der Atomenergie sorgfältig abzuwägen. Dabei gilt es zu bedenken, dass unsere Überlegungen als fortschrittliche Bewegung über die lediglich technischen Aspekte hinausgehen - und auch die sozialen, ökologischen und politischen Aspekte mit einbeziehen sollten.

Die Frage an unsere Mitglieder*innen lautet daher:

Sollte DiEM25 angesichts der Ziele, Werte und der Ausrichtung unserer Bewegung die Einstufung der Atomenergie als "grün" und "nachhaltig" unterstützen?

Die Abstimmung ist geschlossen

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